Geschichte
1877
Frauen aus Genf, Waadt, Neuenburg und Bern schliessen sich zum Schweizerischen Bund zur Hebung der Sittlichkeit zusammen. Auslöser ist der erste internationale Kongress zur Abschaffung der Prostitution in Genf, an dem die Engländerin Josephine Butler die teilnehmenden Schweizerinnen mit ihrem Engagement für Frauen in Not beeindruckt. Sie fordert ein Ende der Doppelmoral und die gesellschaftliche Besserstellung der Frau.
1901
Gründung des Verbands deutschschweizerischer Frauenvereine zur Hebung der Sittlichkeit.
1909
Die Sektion Aargau, vertreten durch ihre Präsidentin Emma Schmuziger-Dietrich, erwirbt in Rombach, Gemeinde Küttigen, die Liegenschaft Obstgarten, um ein Kinderheim mit Schule für Mädchen aus sozial schwierigen Verhältnissen einzurichten.
1910
Eröffnung der Anstalt Obstgarten mit 20 Mädchen im Alter von 6 bis 16 Jahren sowie drei Angestellten (Hausmutter, Haustante und Lehrerin).
1920
Der Obstgarten erhält erste öffentliche Unterstützung durch Beiträge von Kirchgemeinden.
1929
Der Verband deutschschweizerischer Frauenvereine zur Hebung der Sittlichkeit benennt sich in Schweizerischer Verband Frauenhilfe um.
1934
Der Obstgarten feiert seinen 25. Geburtstag. Seit der Gründung haben 198 Mädchen dort Aufnahme gefunden.
1941
Die Vorstandsfrauen unterschreiben eine Eingabe an den Aargauischen Reformierten Kirchenrat zur Erlangung des kirchlichen Stimmrechts.
1947
Der Verband nennt sich neu Schweizerischer Evangelischer Verband Frauenhilfe.
1950
Rücktritt von Emma Schmuziger-Dietrich
1957
In Zusammenarbeit mit der Reformierten Landeskirche Aargau eröffnet die Frauenhilfe Aargau im Haus Trüb am Bahnhofplatz in Aarau eine unentgeltliche Frauenberatungsstelle.
1961
Einstellung der ersten Budgetberaterin in der Frauenberatungsstelle.
1966
Das Schulhaus im Obstgarten wird ausgebaut. Die Frauenberatung zieht an die Vordere Vorstadt um.
1978
Wegen Überangebot an Heimplätzen im Kanton schliesst die Frauenhilfe das Mädchenheim und vermietet die Liegenschaft an die Heilsarmee, die im Obstgarten ein Männerheim eröffnet.
1981 – 83
Ausbau der Frauenberatungsstelle. Die Budgetberatung wird zur festen Teilzeitstelle.
1983/84
Die Frauenhilfe Aargau tritt dem Evangelischen Frauenbund der Schweiz als Sektion bei.
1992
Der Verband nennt sich neu Schweizerische Evangelische Frauenhilfe. Die Delegiertenversammlung der Aargauischen Evangelischen Frauenhilfe (AEF) wird neu auch als thematische Tagung durchgeführt.
2010
Die Aargauische Evangelische Frauenhilfe (AEF) feiert ihre 100. Jahresversammlung.
2016
Verkauf Obstgarten an die Heilsarmee: Der Obstgarten bietet Menschen in einer sozial schwierigen oder psychisch instabilen Lage eine Wohn- und Arbeitsstelle.
2018
Leistungsvereinbarung mit der Budget- und Schuldenberatung Aargau–Solothurn: Die Budget- und Sozialberatung wird per 1. Januar 2018 im Auftrag der AEF mit einer Leistungsvereinbarung unter dem Dach der Budget- und Schuldenberatung Aargau–Solothurn geführt.